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Als wir uns vor vielen Jahren kennenlernten, trafen zwei Suchende aufeinander – beide zwar in unterschiedlichen spirituellen Traditionen beheimatet, aber mit der gleichen großen Sehnsucht im Herzen nach Ganzwerdung und Heilung. Beide kamen wir aus gescheiterten Beziehungen – beladen mit Schmerz, Verletzungen und Enttäuschungen. In unserer Verliebtheit hegte sich eine neue Hoffnung, dass es in dieser Beziehung gelingen könnte, das zu finden, wonach wir uns sehnten:
eine bewusste Partnerschaft, in der Liebe wachsen kann. Eine Partnerschaft, in der unsere tiefsten Werte von Ehrlichkeit, gegenseitigem Respekt und Wertschätzung mehr und mehr zur Entfaltung kommen würden, anstatt nach der anfänglichen Verliebtheit im Sumpf der Emotionen zu versinken.
Was jedoch brauchte es, um nicht immer wieder in die altbekannten Beziehungsfallen zu tappen? Uns waren in unserem Umfeld und in der Gesellschaft bis dahin keine Vorbilder bekannt, an denen wir uns hätten orientieren können.
So begaben wir uns auf den Weg, selbst zu forschen und Antworten zu finden. Wir besuchten ein Making Love Retreat bei Diana und Michael Richardson und fanden hier viele Antworten auf unsere Fragen. Guter Hoffnungen und bestückt mit einem Fundus voller Werkzeuge, versuchten wir dies in unseren Alltag zu integrieren.Wir spürten die heilende Kraft der körperlichen Verbindung jenseits von Erregung und Zielorientiertheit in der Sexualität. Wir begannen, miteinander zu praktizieren, zu meditieren, Körperübungen zu machen und uns einen achtsamen Raum für Austausch zu gönnen. Wir erlebten, wie heilsam es ist, aus der Projektion auf den anderen in die Verantwortung für die eigenen Gefühle und Prozesse gehen zu können und wie auf diese Weise alte, sich jahrelang angehäufte Verletzungen im Licht der Bewusstwerdung sich allmählich aufzulösen begannen. Wir wurden uns gewahr, dass eine bewusste Partnerschaft immer wieder bei jedem von uns selbst beginnt. Damit wurde für uns auch immer deutlicher spürbar, wie nah eigentlich Partnerschaft und spirituelle Suche miteinander in Verbindung stehen – statt sie als unvereinbar zu betrachten, so wie es in unserer Kultur über Jahrhunderte hinweg geglaubt und gelebt wurde. Mehr und mehr wurden wir zu Liebesforschern, durchlebten dabei immer wieder auch Rückfälle in alte Verhaltensmuster, wenn wir tiefere Schichten voneinander berührten, die uns zu bedrohlich erschienen, um sie im Licht von Bewusstheit anschauen zu wollen. Aber wir blieben unserem Weg treu, gönnten uns jedes Jahr eine Liebeswoche bei unseren Lehrern Diana und Michael, eine Auszeit vom Alltag und damit die Möglichkeit, immer tiefer in das Mysterium der Liebe einzutauchen. Wenn wir uns miteinander zu sehr verhakten, suchten wir getrennt voneinander nach neuen Wegen und Werkzeugen, die wir dann als gegenseitige Bereicherung mit in unseren Beziehungsalltag hineinbrachten. So vertiefte Christian u.a. die Praxis der achtsamen Kommunikation, durch das Erlernen der gewaltfreien, einfühlsamen Kommunikation und Hella u.a. ihre eigene Meditations- und Körperpraxis durch eine Yoga- und Achtsamkeitsausbildung. Wir suchten getrennt voneinander nach einem für uns stimmigen, neuen Frauen – bzw. Männerbild. Wir trafen unterschiedliche Lehrer und Inspirationsquellen, besuchten Kongresse zum Thema Partnerschaft, Liebe und Sexualität und tauschten uns mit anderen Paaren aus, die einen ähnlichen Weg der achtsamen Beziehungspraxis miteinander gehen. Aus dem Mehr an Kraft und Liebe, dass als Folge unserer Beziehungspraxis erwuchs, entwickelte sich der Wunsch, dies mit anderen Paaren zu teilen und wir begannen, unsere Paarseminare anzubieten. |
In dem gefestigten Wissen darum, was unsere Liebe immer wieder neu entstehen lässt, begeben wir uns in einen unaufhörlichen Prozess, eine von Moment zu Moment neu zu treffende Bereitschaft, alles zu fühlen, was der Andere in uns berührt. Wir erinnern uns gegenseitig immer wieder daran, dass wir keine Liebe vom anderen erhalten, wenn wir sie außerhalb unserer selbst zu bekommen suchen. Unsere Verbindung erneuert sich von Augenblick zu Augenblick, wenn wir den Sprung in eine radikale Aufrichtigkeit wagen, statt an unserem Wunsch nach Harmonie festzuhalten. Wir sind füreinander Spiegel und spirituelle Übungspartner, helfen einander, uns selbst zu reflektieren und auf immer tiefere Weise unser ganzes Sein anzunehmen. Wir spüren die Kraft, die in unserer Eigenverantwortung liegt und wie schnell sich Konflikte zwischen uns auflösen können, ohne emotionale Spuren zu hinterlassen, wenn wir sie mit Bewusstheit beleuchten. Wir dürfen erleben, wie sich durch eine wachsende Achtsamkeit in der körperlichen Begegnung unsere sexuellen Konditionierungen auflösen und wirkliche Nähe und Intimität zwischen uns wachsen kann.
Unsere Partnerschaft empfinden wir als heiligen und heilsamen Raum der Zweisamkeit – die kleinste, gemeinsame Zelle einer großen Gemeinschaft, vom Ich zum du zum Wir, in der ein Mehr an Liebe entsteht. Unsere Liebe kann auf diese Weise zugleich in die größere Gemeinschaft hineinwirken. Eine Art von Friedens- und Kulturarbeit; ein Frieden zwischen Frau und Mann. Darin liegt für uns die Kraft eines visionären Paares! |
Mit unseren Angeboten möchten wir andere Paare dazu ermutigen, ihre eigene Beziehung, ihre Sexualität und ihre Kommunikation miteinander zu erkunden. Wir teilen gerne unsere Erfahrungen und laden dazu ein, selbst Liebesforscher zu werden. Wir möchten auch diejenigen Kenntnisse und Werkzeuge weitergeben, die wir als hilfreich und heilend auf unserem eigenen Weg erleben, um aus eingefahrenen, destruktiven Verhaltensweisen auszusteigen und tiefer einzutauchen in die Präsenz und Liebe des jeweiligen Augenblicks.
Mehr unter www.paarweise.info